Sunday, February 12, 2012

- CARNEVAL DE COLOGNE






Köln - Dreigestirn Marcus Gottschalk (32), Kölns kommender Karnevalsprinz, ist schwul. Da ist er sicher nicht der erste, aber der erste, der offen damit umgeht. „Ich habe mich und meinen Partner nie versteckt. Wir leben doch in Köln.“ Daher sei das auch bei den Vorgesprächen mit den Fastelovends-Offiziellen kein Thema gewesen. „Die Entscheidung für Gottschalk ist kein politisches Statement, sondern wir gehen damit ganz normal um“, sagte Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach, als er am Freitag im Karnevalsmuseum die kommenden Tollitäten (alle: Prinzen-Garde) vorstellte.
Man kennt und schätzt den neuen Prinzen schon seit Jahren. Schließlich war Gottschalk von 2006 bis 20010 Adjutant des jeweiligen Prinzen. Der Marketing-Berater bei Bayer, der im Belgischen Viertel lebt, weiß also ganz genau, was auf ihn zukommt. „Die Rollen sind jedoch nicht vergleichbar. Das ist für mich jetzt noch mal ein Schritt nach vorne. Ich werde alles aus einer anderen Perspektive erleben.“ 





Und davon hat er seit dem 26. Februar 1990, 20.30 Uhr geträumt. Damals stand er als Elfjähriger beim „Sturmzug“ im Gedränge der Jecken an der Breite Straße. „Als Prinz Hans-Jürgen Eschweiler hell angestrahlt im Dunkeln an mir vorbei fuhr, war klar: Das will ich auch.“ 
Dieses Ziel hatte er nicht aus den Augen verloren, seit er mit 16 Jahren der Prinzen-Garde („Die beste Entscheidung meines Lebens“) beitrat. Mit dem Steuerberater Thorsten Schmidt (44), der mit Prinzen-Garde-Marie Verena Gondro liiert ist und Bauer werden will, sowie dem Rechtsanwalt Oliver von Rosenberg (44) hat Gottschalk zwei kompetente Mitstreiter.
Rosenberg wird als Jungfrau Olivia heißen („Meine sechsjährige Tochter spricht mich schon seit Tagen so an“) und freut sich auf die ungewohnte Haarpracht. Angefreundet hatten sich die Drei bei gemeinsamen Aufzügen mit der Equipe. Besiegelt wurde die Bewerbung fürs Dreigestirn bei einem Eierpunsch in der vergangenen Adventszeit bei Garde-Chef Kurt Stumpf. Und da Oberbürgermeister Jürgen Roters in dieser Woche genickt hat, steht der öffentlichen Vorfreunde der Drei nichts mehr im Weg.



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